Für besseren Bioabfall: Stadt Freiburg tritt Kampagne „#wirfuerbio“ bei

BMin Buchheit: „Biomüll ist zu kostbar für die Restmülltonne"
Vom Teller über die Tonne bis zur Heizung: Biomüll ist ein echtes Recycling-Wunder. Das funktioniert aber nur, wenn die Qualität stimmt – sprich, nur wenn keine Fremdstoffe im Müll landen. Deshalb möchten Stadt und ASF gemeinsam die Bioabfallqualität verbessern und treten der bundesweiten Kampagne „#wirfuerbio" bei.
Beim heutigen Pressetermin bekräftigte Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit, wie wichtig es ist, Müll richtig zu trennen: „Wir alle produzieren jeden Tag viel Biomüll – seien es die Kartoffelschalen, Kaffeesatz, Eierschalen und vieles mehr. Dieser Müll ist viel zu kostbar für die Restmülltonne. Denn mit Bioabfall können wir Kompost für die Landwirtschaft produzieren oder in Biogasanlagen klimaneutrales Biogas gewinnen. Daher sollten alle organischen Reste in die Biotonne wandern – allerdings ohne Plastikzusätze. Mit der Kampagne „#wirfuerbio" wollen wir die Aufmerksamkeit der Bürger*innen für dieses Thema gewinnen."
Alle Freiburger*innen können also ganz einfach einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Positiv ist, dass Freiburg im landesweiten Pro-Kopf-Vergleich mit 67 Kilogramm Bioabfall sehr gut dasteht. Das heißt: Freiburg produziert schon viel Biomüll. Dennoch gibt es in Bezug auf die Bioabfallqualität Verbesserungspotenzial. Immer wieder landen Plastiktüten, Verpackungen und andere Fremdstoffe in der Biotonne. Auch sogenannter „kompostierbarer Bioplastik" (z.B. kompostierbare Bioplastiktüten) stört in den Vergärungs- und Kompostieranlagen die Technik, verunreinigt den Kompost und reduziert die produzierte Biogasmenge. Schlimmer noch: Plastikschnipsel und Mikroplastik lagern sich langfristig in Böden, Nahrungsketten und Gewässer ein. Um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, müssen die Fehleinwürfe verringert werden.
Mit dem Beitritt zur bundesweiten Kampagne „#wirfuerbio" setzt die Stadt auch ein Maßnahmenpaket um:
- Auf die Biotonnen kommen leicht verständliche Hinweise. So weiß jede*r, was hineindarf und was nicht.
- Die ASF kontrolliert stichprobenartig den Inhalt, bevor der Behälter geleert wird.
- Gelbe Aufkleber machen auf falsch befüllte Biotonnen aufmerksam. Die Haushalte und Hausverwaltungen werden angeschrieben und über die richtige Abfalltrennung informiert.
- Im Juli startet der Verkauf von Papiertüten für den Bioabfall. Die kompostierbaren Tüten gibt es ab Juli bei der ASF-Verwaltung, auf allen städtischen Recyclinghöfen und an ausgewählten Verkaufsstellen. Eine Übersicht findet sich auf der Website der ASF und in der Abfall-App.
Zur städtischen Aufklärungsoffensive erklärt Michal Broglin, Geschäftsführer der ASF: „Wir möchten das Wissen zur richtigen Abfalltrennung direkt dort vermitteln, wo es gebraucht wird: an der Tonne. Denn wer weiß, wie Bioabfall richtig getrennt wird, macht es automatisch besser und mehr." Das erleichtert auch den Unternehmen die Arbeit, weil weniger Aufwand und Kosten für das Entfernen von Fremdstoffen anfallen. Eine richtige Abfalltrennung hilft, wertvolle Ressourcen und schädliche Treibhausgasemissionen zu sparen.
Seit dem 1. Mai 2025 gilt eine überarbeitete Bioabfallverordnung.
Sie legt fest, dass der Anteil von Störstoffen im Bioabfall nicht mehr als drei Prozent betragen darf. Zu den Fremdstoffen gehören neben Kunststoffen auch Steine, Glas, Keramik und Metalle.
Die Initiative zur richtigen Bioabfallentsorgung ist auch Teil des jüngst verabschiedeten Freiburger Abfallvermeidungskonzeptes. Weitere Informationen zur Kampagne sind unter wirfuerbio.de/freiburg zu finden.