Die Geschichte der ASF
bis 1887 | Die Entsorgung häuslicher Abfälle obliegt den Bürgerinnen und Bürgern. |
1887 | Die Stadt Freiburg übernimmt die Entsorgung des Hausmülls. Die Abfuhr wird zunächst in 6 Lose, die den einzelnen Stadtteilen entsprechen, an 6 Fuhrunternehmer vergeben. Die Abfälle werden zur so genannten Grubenentleerung an die Dünger (Poudrette) Fabrik von Buhl & Keller in der Lehenerstr. 100 übergeben.Nach kurzer Zeit kauft die Stadt das Anwesen und übernimmt Abfuhr und Entleerung in Eigenregie. Die Müllabfuhr erfolgt nun regelmäßig mit Pferdefuhrwerken. Die angelieferten Abfälle werden mit Gülle aus den Fäkaliengruben gemischt und teilweise kompostiert. |
1897 | Die Abfuhrverwaltung modernisiert die Müllabfuhr: Die Arbeiter erhalten Dienstmützen mit Nummern und Schürzen. |
1900 | Um die Jahrhundertwende beträgt das Müllaufkommen in Freiburg 12.000m³. |
1903 | Ein erster Antrag zur Erhebung von Müllgebühren wird gestellt. |
1908 | Das Müllaufkommen steigt auf 17.000 m³ pro Jahr. Latrinenentleerung und Düngerverkauf gehen zurück, da immer mehr Häuser an die Kanalisation angeschlossen werden. |
1918 | Der Antrag auf Erhebung von Müllgebühren wird genehmigt und beträgt 2% des Mietpreises. |
1926 | Die Abfuhrverwaltung wird Teil des Tiefbauamtes. Die Abfuhr mit Pferde- oder Ochsengespannen wird durch den Einsatz von Müllfahrzeugen abgelöst. Die Ablagerung des Hausmülls erfolgt in einem ausgebeuteten Steinbruch am Schlierberg. |
1946 | Durch die Bombardierung sind der Fuhrpark und das Gelände an der Elsässerstraße völlig zerstört. Der Müllabfuhr steht lediglich ein Pritschen-LKW zur Verfügung. |
1953 | Eine ehemalige Kippe des französischen Militärs am Gewann Wolfsbuck wird zukünftig zur Deponierung von Haus- und Gewerbemüll sowie Bauschutt genutzt. |
1962 | Einführung der „staubfreien Müllabfuhr“ (geschlossene Schüttvorrichtung am Müllwagen). |
1964 | Die schweren Mülltonnen aus Zinkblech werden durch die Einführung von Plastikbehältern abgelöst. |
1972 | Die Mülldeponie Eichelbuck wird in Betrieb genommen. |
1986 | Als eine der ersten Städte führt Freiburg eine grüne Wertstofftonne für Papier, Glas, Metalle ein, einzelne Depotcontainer für Altglas werden im Stadtgebiet aufgestellt. |
1993 | Umwandlung der städtischen Fuhrparkbetriebe in den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. Einführung eines differenzierten Wertstoff-Sammelsystems, bestehend aus gelb-grüner Tonne, Papiertonne und Glascontainer. |
1997 | Umstellung der grün-gelben Tonne auf gelbe Säcke. Einführung der Biotonne für organische Abfälle, zuerst nur probeweise. |
1999 | Der Gemeinderat der Stadt Freiburg beschließt die Teilprivatisierung der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. |
2000 | Die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF) wird gegründet. 53% der Firmenanteile gehören der Stadt Freiburg, 47% hat eine Bietergemeinschaft, bestehend aus RWE Umwelt und der Firma Meier Entsorgung, inne. Die 35 Liter Mülleimer werden durch rollbare Restmülltonnen ersetzt. Grundlage ist eine EU-Richtlinie zum Arbeitsschutz. |
2001 | Die ASF wird anerkannter Entsorgungsfachbetrieb und lässt sich nach Qualitäts- und Umweltmanagement zertifizieren. |
2005 | Die Deponie Eichelbuck wird geschlossen. Die Restabfälle aus Freiburg werden zukünftig per Bahn zur TREA Breisgau transportiert und dort verbrannt. Die Gesellschafteranteile der RWE Umwelt werden von dem Entsorgungsunternehmen Remondis übernommen. |
2008 | Remondis übernimmt die Fa. Meier und wird mit 47 % Anteilseigner der ASF. |
2010 | ASF und Badenova AG gründen die ASF Solar. Die Tochtergesellschaft betreibt großflächige Solaranlagen auf dem städtischen Betriebshof St. Gabriel (366 kWp) und auf dem Eichelbuck-Gelände (2,5 MWp Jahresleistung). |
2012 | Die Freiburger Abfallwirtschaft feiert ihr 125-jähriges Jubiläum. Im Jubiläumsjahr stellt die ASF auch das erste Hybridfahrzeug der Öffentlichkeit vor. Das Fahrzeug nutzt den elektrischen Antrieb für die Abfallsammlung in den Stadtteilen, der Dieselantrieb wird nur für längere Transportfahrten gebraucht. Diese Technik spart über 30 % Kraftstoff und reduziert die CO2-Emission ebenfalls um 30 %. |
2016 | Die ASF führt zusammen mit der Stadtverwaltung Freiburgs erstes Mehrwegbechersystem ein. Mithilfe des Freiburg Cups soll das Müllaufkommen, das durch Einweg-Becher entsteht, reduziert und die Stadtsauberkeit verbessert werden. |
2017 | Die ASF nimmt die erste Elektro-Kehrmaschine in Betrieb. Das Pilotprojekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie vom Freiburger Energieversorger Badenova gefördert. |
2019 | Die Kompostierungsanlage auf dem Eichelbuck wird in Betrieb genommen. Grünabfälle aus dem Freiburger Stadtgebiet werden hier zu Kompost verarbeitet, der wieder regional verwertet wird. Durch die Vergrößerung der Fläche der Photovoltaikanlage auf dem Eichelbuck auf 21.400 m² erhöht sich die installierte Leistung von 2,6 auf 3 MWp. |
2020 | Die ASF erweitert ihr Serviceangebot durch die Einführung einer Abfall Service App. Mit der App wird ein neuer Informations- und Kommunikationskanal für die Bürger*innen Freiburgs eröffnet. |
2021 | Die ASF setzt sich das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Sechs elektrisch betriebene Lastenräder, sogenannte „Gässleflitzer", werden neuer Bestandteil der emissionsfreien Stadtreinigungs-Fahrzeugflotte und ersetzen ein Pritschenfahrzeug. Auch bei der Abfallsammlung halten mit zwei wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenfahrzeugen die ersten alternativen Antriebstechnologien Einzug. |
Bildergalerie ansehen